Die Folgen der Einführung der Abgeltungssteuer in 2024

Die Auswirkungen der Abgeltungssteuer auf Steuern und Abgaben in Deutschland

Folgen der Abgeltungssteuer auf Steuern und Abgaben in Deutschland
Auswirkungen der Abgeltungssteuer auf Steuern und Abgaben in Deutschland

Mit Einführung der Abgeltungssteuer müssen inzwischen 25 Prozent der Kursgewinne aus Kapital-Anlagen an das Finanzamt abgeführt werden.

Hinzu kommen noch etwa 3 Prozent Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag. Die Abgeltungssteuer gilt für alle Wertpapiere und Anlagen, die ab dem 01. Januar 2009 gekauft wurden. Für alte Anlagen aus den Jahren davor gilt weiterhin die alte Besteuerung. Einzige Ausnahme hierbei sind Zertifikate.

Die Arbeit – also das Abführen der Abgeltungssteuer – erledigt die Bank selbständig, das heißt, wenn Aktien verkauft oder Konten aufgelöst werden, führt die Bank automatisch die Abgeltungssteuer – und sofern der Kunde seine Konfession angegeben hat, auch die Kirchensteuer – an das Finanzamt ab. Der Anleger muss hierzu keine Angaben mehr in der Steuererklärung machen.

Steuererhöhungen durch die Abgeltungssteuer

Die Einführung der Abgeltungssteuer war im Grunde für die meisten Bürger mit einer Steuererhöhung gleichzusetzen – auch wenn die Politik in 2008 argumentierte, dass die Steuer deshalb eingeführt wurde, um die Handhabung zu vereinheitlichen. Dies ist aber wie so oft politische Verschleierung.

Dabei kamen gerade Geringverdiener schlecht weg, denn sie hatten bis 2008 deutlich weniger Steuer zahlen müssen. Selbst Großverdiener, die einen Höchststeuersatz von 42 Prozent haben, zahlten früher maximal 21 Prozent Steuern auf ihre Kapitalerträge.

Und Dividenden wurden damals nur zur Hälfte angerechnet, was sich dann ebenfalls veränderte. Andere Länder haben zwar auch eine Steuer auf Kapitalerträge, diese liegt jedoch bei 15 Prozent, also deutlich weniger als die deutsche Abgeltungssteuer.

Bisher hat der Fiskus auch im Durchschnitt 15 Prozent Steuern auf Kapitalerträge kassiert, künftig werden es pro Anleger 10 Prozent mehr sein. Eine bittere Pille für alle Sparer.

Abgeltungssteuer für Geringverdiener

Geringverdiener, die mit ihrem Steuersatz bei 25 Prozent und weniger liegen, waren hierbei die großen Verlierer, als die Abgeltungssteuer eingeführt wird. Bei diesen Geringverdienern handelt es sich oft auch um Rentner, die ihr erspartes Geld auf Tagesgeldkonten oder in Wertpapiere anlegen.

Sie zahlen heute im Vergleich zu früher in der Regel zu viele Steuern, die sie sich zwar theoretisch über die jährliche Steuererklärung wiederholen könnten, dies aber meist nicht tun, weil sie sich selbst zu wenig mit der Steuererklärung auskennen, sich andererseits aber auch keinen Steuerberater leisten können.

Abgeltungssteuer – Wozu raten Verbraucherverbände?

Verbraucherverbände appellieren deshalb an die Sparer, ihre Anlagen zu überprüfen und zu schauen, wie sie möglichst steuergünstig agieren können. Das bedeutet zum Beispiel, die Depots umzuschichten und auf steuergünstigere Fonds umzusteigen.

Denn es ist zwar richtig, dass Fonds und Aktien von der Abgeltungssteuer betroffen sind, jedoch gibt es bei Fonds durchaus Unterschiede. Deshalb ist es ratsam, sich über die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten umfassend zu informieren, um dann eine geeignete Lösung zu finden.

Abgeltungssteuer – Wozu rät der Verbraucherschutz?

Was dem Verbraucherschutz ein Dorn im Auge ist, ist die Tatsache, dass Anlageprodukte, die geringe Renditen und dafür hohe Kosten aufzuweisen haben, von der Abgeltungssteuer begünstigt werden. Dazu gehören zum Beispiel Lebensversicherungen, festverzinsliche Wertpapiere oder auch Misch- und Dachfonds.

Diese Produkte sind von den Leistungen her teilweise nicht sehr renditestark und verstärken das ohnehin konservative Sparverhalten der meisten Verbraucher. Da solche Produkte mindestens 2 Prozent weniger Rendite bieten als andere Anlageformen, verzichten die Verbraucher auf lange Sicht auf einen hohen Ertrag.

Wer jetzt seine Anlagen genauer unter die Lupe nimmt, sollte nicht nur auf die Steuern achten, sondern auch auf die Gewinnquote des jeweiligen Produkts. Häufig versuchen Verkäufer, ihre Produkte an den Mann zu bringen, die zwar hohe Steuerersparnis versprechen, aber dafür nur wenig Gewinn abwerfen.

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